Primärluftversorgung der Rostfeuerung

Bei der Primärluftversorgung einer Rostfeuerung wird diese üblicherweise meistens mit einem Primärluftgebläse versorgt, wie unter Variante 1 dargestellt. Die Luft wird dabei z.B. bei einer Rostfeuerung einer MVA wahlweise aus dem Müllbunker oder unter der Kesselhausdecke angesaugt. Nach dem Gebläse wird diese dann über einen Wärmetauscher geführt und von dort auf die linke und rechte Rostbahn und da dann jeweils auf die einzelnen Rostzonen verteilt.

Die Grundeinstellung, abhängig von der Kessellast wird meistens über einen Drallregler vor dem Gebläse geregelt. Der unterschiedliche Luftbedarf der einzelnen Rostzonen wird jeweils vor der Zone mit einer Drosselklappe geregelt. Die gleichmäßige Verteilung zwischen linker und rechter Rostbahn wird meistens bei der Inbetriebnahme durch eine Blende fest eingestellt. Die Primärluft für die Zonen 1-3 wird durch einen Luftvorwärmer auf z.B. 180°C vorgewärmt. Die Ausbrandzone 4 wird mit der kalten Luft ca. max. 50°C beaufschlagt.

Vorteil der Variante 1:

Es wird nur 1 Gebläse und nur 1 Luftvorwärmer benötigt.

Nachteil der Variante 1:

Der Drallregler ist immer nur soweit im Einsatz, wie die ungünstigste Zone dies vom erf. Betriebspunkt zulässt. Dies bedingt eine schlechte Energiebilanz.

Da derartige Roste von der Konsistenz des Beschickungsmaterials nicht immer gleichmäßig beaufschlagt werden können, kann der hierdurch entstehende Schiefbrand zwischen den beiden Rostbahnen nicht ausgeregelt werden. Dadurch muss die Rostgeschwindigkeit zurück genommen werden, was den Durchsatz der Anlage beeinträchtigt.

Bei der aufgezeigten Variante 2 werden mit 8 Einzelgebläsen jeder Zone auf jeder Rostbahn ein eigenes Primärluftgebläse zugeordnet. Diese können jetzt sinnvollerweise auch mit Drehzahlregelung mittels Frequenzumrichter ausgestattet werden. Den Primärluftgebläsen für beide Rostbahnen und Zonen 1-3 wird jeweils ein kleiner Luftvorwärmer nachgeschaltet, die wie unter Variante 1 die Primärluft auf z.B. 180°C vorwärmen. Die Ausbrandzone 4 wird jeweils mit der kalten Luft ca. max. 50°C beaufschlagt.

Vorteil der Variante 2:

Schiefbrand zwischen den Rostbahnen kann ausgeregelt werden. Keine Rücknahme der Rostgeschwindigkeit erforderlich und damit höherer Anlagendurchsatz möglich.

Keine zus. Widerstände für Klappen und Blenden. Der Bedarf kann je Zone und Rostbahn über die Drehzahl jedes einzelnen Gebläses angepasst werden. Dies bedingt eine optimale, effizientere Energiebilanz.

Die Einzelgebläse je Zone werden so klein, dass diese in einer einfacheren Bauform (Laufrad direkt auf der Motorwelle) gebaut werden können = Preisvorteil zu einen Kupplungsgebläse.

Nachteil der Variante 2:

8 Einzelgebläse, 6 Einzelwärmetauscher sind vom Anschaffungspreis meist ungünstiger als eine große Einheit.